Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das ich ein Fan von 30 Seconds to Mars bin. Nicht etwa weil ich ihre Musik nicht mag, sondern weil ich zuvor nicht wirklich viel von ihnen gehört hatte, oder vielleicht auch, weil ich sie erfolgreich ignoriert habe!
Da stand ich nun inmitten von Teenagern und Anhängern des Emo-Phänomens und erwarte den Einzug der Headliner. Als die Hallenbeleuchtung gedimmt wurde merkte man, dass dies klar der Augenblick war auf den alle sehnsüchtig gewartet hatten. Angekündigt durch Carl Offs Carmina Burana betraten 30 Seconds to Mars um 22.15 Uhr die Bühne.
Vergleichbar mit Pink Floyd wissen 30 Seconds to Mars, wie wichtig Musiktheater ist und wie sie ihr Image, während der Show, immer wieder verändern um den Erwartungen der Fans gerecht zu werden. Scheinwerfer in Millionen verschiedenen Farben hypnotisierten – ich war so gefangen von der Show das ich etwas enttäuscht war als ich feststellte, dass die Musik meine Fantasie nicht wirklich fesseln konnte. Da war ich wohl die einzige: als ich mich umblickte konnte ich nicht eine Person entdecken, die nicht von der Band fasziniert war. Alle Songs wurden Wort für Wort lauthals mitgesungen, das Publikum war eins mit seiner Lieblingsband und schuf das was Jared Leto einst in einem Interview als seine große funktionsgestörte Familie bezeichnete.
Auch wenn der Sound nicht neu war, so war doch Anerkennung der Band an ihre Fans sichtbar. Jared Leto bedankte sich nach jedem Song beim Publikum und war auch sehr erstaunt das die europäischen Fans alle Songs mitsingen konnten.
Warum 30 Seconds to Mars damit gescheitert ist mich an diesem Abend mitzureißen, kann ich nicht eindeutig sagen. Feststeht das die Massen begeistert waren und die Band ihre Fans sehr schätzt. Das ist ein eindeutiger Pluspunkt.
Nichtsdestotrotz werde ich 30 Seconds to Mars im Auge behalten… und A Beautiful Lie weiterhin beim Autofahren hören. Das Album ist nämlich wirklich zu empfehlen!